Pute (Weihnachtsbraten)
veröffentlicht am 2006-01-30 in Geflügel
Dieses Rezept reicht für etwa vier Leute. Es hat in unserer Familie Tradition; ich habe es von meinem Vater, der es schon seit Jahrzehnten jedes Jahr am ersten Weihnachtsfeiertag zubereitet.
Zutaten
1 | Pute, ca. 3 bis 3,5 kg schwer |
1 | Toastbrot, 500 g |
½ | Gemüsezwiebel |
1 kleine Dose | Champignons, dritte Wahl |
250 g | Butter |
1 Becher | Crème fraîche |
Mondamin-Saucenbinder (dunkel) | |
Salz | |
Pfeffer | |
Beifußpulver | |
Rotwein |
Zubereitung
Das Toastbrot entrinden und die Scheiben in kleine Stücke reißen. Die Zwiebel schälen und fein würfeln.
Die Butter in einem Topf schmelzen lassen, die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Dann die Weißbrotstücke einrühren und die Pilze dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und Beifuß würzen. Rühren, bis eine teigige Masse entstanden ist und keine Brotkrümel mehr zu sehen sind. Die Füllung muß nun mindestens eine Stunde abkühlen, sonst verbrennt man sich beim Füllen der Pute die Finger.
Die Pute gründlich auswaschen und innen und außen mit einer Mischung aus Salz und Pfeffer abreiben. Die Füllung in die Pute füllen. Eventuell die Pute mit Küchengarn zunähen oder mit Holzspießen zustecken.
Wenn man ein Fleischthermometer hat, sollte man es jetzt in die Pute stecken, am besten seitlich ins Brustfleisch, aber ohne daß es in Kontakt mit irgendwelchen Knochen kommt. Manche Puten werden schon mit einem Einweg-Bratenthermometer verkauft, das herausspringt, wenn die Pute gar ist.
Pute in einen Bratschlauch oder -beutel geben und in eine Bratreine mit Rost legen, in den noch etwas Wasser hineinkommt. Einige kleine Löcher in den Schlauch oder Beutel stechen, sonst platzt er im Ofen. Am besten geeignet sind übrigens Reynolds Oven Bags Turkey Size, die man aber leider in Deutschland kaum bekommt. Vielleicht kann man sich welche aus einem USA-Urlaub mitbringen oder mitbringen lassen.
Jetzt kommt die Pute in den Ofen. Pro Kilogramm Pute muß man mit mindestens einer Stunde Garzeit rechnen, es können auch 1¼ oder 1½ sein. Besser ist der Blick auf das oben erwähnte Fleischthermometer (es sollte mindestens 85 oder 90 °C anzeigen, vorher ist das Fleisch nicht richtig durch). Den Ofen nicht vorheizen und zu Anfang auf 200 °C stellen (Gas Stufe 4), später auf 180 °C (Gas Stufe 3) reduzieren.
Gegen Ende der Garzeit Schlauch oder Beutel öffnen, das Fett auslaufen lassen und in einen Topf gießen. Das hört sich einfacher an als es ist. So geht es einigermaßen:
Bräter aus dem Ofen nehmen und auf den Herd stellen Bratschlauch oder -beutel aufschneiden die Pute mit einer großen Fleischgabel aufspießen, anheben und kippen, so daß das Fett aus der offenen Folie in den Bräter läuft (eventuell mit einem Schaumlöffel unterstützen) die Pute, die immer noch an der Gabel baumelt, auf einer geeigneten Unterlage (Schneidbrett) ablegen den Bräter in einen bereitstehenden Topf ausleeren die Pute zurück in den Bräter legen und den Bräter zurück in den Ofen stellen Das sollte man machen, bevor die Pute zu gar ist, sonst bekommt man sie nicht mehr in einem Stück angehoben.
Mit etwas Rotwein und Crème fraîche abschmecken, mit dunklem Mondamin zu einer Sauce binden.
Dazu passen rohe Klöße, Rotkohl und Preißelbeeren. Und Rotwein natürlich.
Für Klöße wird um die Weihnachtszeit fertiger Kloßteig im Kühlregal angeboten. Das macht wenig Arbeit, und man kann leicht Croutons in den Klößen placieren, was mit Kochbeutelklößen natürlich nicht möglich ist. Für die Croutons eine abgezweigte Scheibe Toastbrot würfeln oder die abgeschnittenen Rinden in Stücke schneiden. In einer kleinen Pfanne Butter schmelzen, Brotwürfel darin knusprig braten. Mit dem Kloßteig (selbst gemacht oder fertig) um je einen Crouton Klöße formen, nach Vorschrift zubereiten.